Unter der “Regenzeit” (梅雨), die Mitte Juli zu Ende ging, hatte ich mir etwas anders vorgestellt. Der Name Regenzeit suggeriert für mich sehr viele Regentage. Vielleicht war dieses Jahr ein sehr niederschlagsarmes aber mehr Regen als (in der Regel) in Deutschland gab es jetzt auch nicht. Die Regenschauer sind meist heftig und kurz. Viel unangenehmer ist die hohe Luftfeuchtigkeit bei etwa 30°C. Der Sommer nach der Regenzeit zeichnet sich durch Temperaturen von um die 35°C aus. Man geht raus und schwitzt innerhalb von Minuten. Ist aber immer noch besser als die hohe Luftfeuchtigkeit. Mit der Hitze kommen auch die Zikaden (セミ). So laute Insekten habe ich noch nie gehört. Bei kurzer Entfernung oder wenn gerade viele auf einmal zirpen kann dann sogar schmerzhaft laut werden.
Wäre nicht allzu schlimm, wenn die Fenster hier nicht so schlecht isoliert wären. So wird man morgens kurz nach Sonnenaufgang, der bereits um 5 Uhr ist, unsanft geweckt. Vogelgezwitscher ist deutlich angenehmer. Die Zikaden erinnern etwas an Maikäfer und verbringen die meiste Lebenszeit ebenfalls als Larve unter der Erde. So langsam sterben die momentan und man muss aufpassen nicht auf eine zu treten. Ab und zu liegen die zwar wie tot auf dem Rücken auf der Straße aber rasten total aus, wenn man ihnen zu nahe kommt. Dann sausen sie geräuschvoll und ziellos über den Boden.
Am Ende des Sommers soll dann eine andere Art aus der Erde gekrochen kommen, die weniger laut und deutlich kleiner ist. Das Zirpen unterscheidet sich wohl auch deutlich.
Der Sommer ist auch Festivalzeit in Japan und die Japaner lieben Feuerwerke, Tänze und Essensstände (出店). Sehr Eindrucksvoll war das Naniwa Yodogawa Feuerwerk Festival (なにわ淀川花火大会) Wer Lust hat kann sich die komplette einstündige Vorführung auf YouTube anschauen. Hier ein kurzes Video, was ich gemacht habe:
Ein bekanntes Festival in Osaka ist das Tenjinmatsuri (天神祭). Ich muss aber sagen, das die Organisation nicht besonders gut war. Teilweise hatte mach in den engen Straßen durch die vielen Menschen kein Platz mehr sich zu bewegen und man wurde mit der Masse weitergeschoben. Das ist kein angenehmes Gefühl und ich kann mir gut vorstellen, dass aus solchen Situationen Massenpaniken wie die 2022 in Seoul entstehen.
Ein weiteres bekanntes Festival ist das Gionmatsuri (祇園祭) in Kyoto. Ich war nur an dem Tag, an dem der Umzug mit den großen Wagen stattfand, dort. Die Tage zuvor, wo die Innenstadt teilweise für den Verkehr gesperrt ist, soll sehr voll gewesen sein.
Sonst habe ich wenig zu berichten außer, dass ich die Zeit hier immer noch sehr genieße. Zum Schluss einfach ein paar Eindrücke der letzten Wochen.